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Irak im Jahre 2003

Kriegsverlauf bis zur Einnahme von Bagdad und Basra

Vom 20. bis 22. März 2003 drangen die Koalitionsstreitmächte 200 Kilometer in das Landesinnere vor. Am 24. März 2003 standen die Truppen bereits 60 Meilen vor Bagdad.


Die britischen Streitkräfte übernahmen den Süden des Iraks. Die Hafenstadt Umm Kasra wurde eingenommen und die Ölfelder gesichert. Anschließend wurde die zweitgrößte Stadt des Irak, Basra eingekesselt.


Im Westirak eroberten Spezialeinheiten der USA zwei wichtige Flugplätze. Diese Operation sollte auch dazu dienen, den Einsatz der vermeintlichen Massenvernichtungswaffen gegen Israel zu erschweren.


Die 3. US- Infanteriedivision stieß vom Süden entlang des Euphrats Richtung Bagdad vor. Die 1. US- Marinedivision setzte ihren Vormarsch entlang des Tigris fort.


Im Norden des Iraks zogen sich die irakischen Truppen nach massiven Luftangriffen aus ihren Stellungen zurück. Durch die dadurch entstandenen Freiräume drangen kurdische Soldaten vor, die von US- Luftlandedivisionstruppen und Spezialeinheiten unterstützt wurden. So landeten am 26. März 2003 eintausend Fallschirmjäger der 173. US- Luftlandebrigade im kurdischen Gebiet.


Die hoffnungslos unterlegene irakische Armee konnte den massiven Lufteinsätzen der US- AirForce nichts entgegen setzen. Die Lufthoheit der Koalitionsstreitkräfte ließ keine massiven Einsätze der Iraker zu.


Den stärksten Widerstand leisteten die Truppen auf dem Weg nach Bagdad. Der Vormarsch gerät nach zehn Tagen ins Stocken. Es gibt drei Gründe dafür. Ein heftiger Sandsturm beschädigt die empfindliche Technik der Kampffahrzeuge, der irakische Widerstand an Überquerungen des Euphrats und die nicht gesicherten Nachschublinien aufgrund des schnellen Vorstoßes der US- Truppen. Zu den ersten Gefechten mit der Republikanischen Garde kommt es am 30. März 2003. Während des Sandsturms werden die Luftangriffe jedoch fortgesetzt, um den Gegner nicht zur Ruhe kommen zu lassen. Nachdem der Sandsturm abflaute, rückten die Truppen weiter vor. Der Widerstand brach schließlich innerhalb weniger Tage zusammen. Am 03. April 2003 standen die Koalitionstruppen vor den Toren Bagdads.

 
Eroberung von Basra

Im Süden Iraks hatten die britischen Soldaten ähnlich schnelle Siege davongetragen. Nach der Sicherung der Ölfelder und der Eroberung von Umm Kasra wurde Basra eingekesselt und eine Woche lang belagert.


Am 07. April 2003 rückten britische Truppen in die zweitgrößte Stadt des Irak ein und stießen dabei auf keinen ernsthaften Widerstand. Dennoch kam es zu starken Verlusten auf irakischer Seite. Eine französische und eine ägyptische Zeitung spekulierten, dass der irakische General Mahere Sufian al-Tikriti vom CIA bestochen wurde, die Republikanische Garde abzuziehen.

 
Eroberung von Bagdad

Der Krieg war am 03. April 2003 bereits entschieden, doch die vermeintlich größte Auseinandersetzung stand noch bevor: Die Schlacht um Bagdad. Im Vorfeld spekulierten die Medien über eine erbitterte Häuserschlacht zwischen den Koalitionstruppen und der Republikanischen Garde.


In den frühen Morgenstunden des 03. April 2003 flog die US- AirForce Luftangriffe auf den Saddam International Airport. Das Bombardement begann um Mitternacht und führte zu größeren Stromausfällen in der Stadt. Die 3. US-Infanteriedivision war bis auf zehn Kilometer an die Stadtgrenze vorgerückt. Nach massivem Artilleriebeschuss auf die irakischen Stellungen begann die Einnahme des Flughafens durch die 1. Brigade der 3. US-Infanteriedivision. 4.600 Infanteristen, 120 Panzer des Typ M1- Abrahams brachten in der Nacht zum 04. April 2003 den Flughafen unter ihrer Kontrolle. Ein Luftangriff auf die Stellungen der Republikanischen Garde und dem Treibstofflager entschied das Gefecht um den Flughafen am 04. April 2003.


Bereits am 03. April 2003 erkundeten erste Spähtrupps den Stadtrand. Die dadurch gewonnenen Informationen der Aufklärer nutzte die AirForce zum gezielten Bombardement der irakischen Stellungen. Der Widerstand sollte so geschwächt werden, dass es nicht zu dem erwarteten Häuserkampf kam.


Am 04. April 2003 wurde die 101. Luftlandedivision unter dem Kommando von Major General David H. Patraeus von Nadschaf nach Bagdad verlegt. Die 1. US- Marinedivison unter dem Befehl von Major General James N. Mattis sicherte die Zufahrtswege im Südosten von Bagdad. Im Verlauf des 04. April 2003 drangen Einheiten der Division nach Nordosten vor und stießen auf geringen Widerstand. Truppen der Special- Forces riegelten Bagdad schließlich ab. Am Ende des Tages wurden sämtliche Zufahrtsstraßen von den Amerikanern kontrolliert.


Am 05. April 2003 folgten Angriffe auf die Kasernen der Republikanischen Garde durch die 2. Brigade der 1. US- Marinedivision. Trotz etwas stärkerem Widerstand konnten die Kasernen nicht verteidigt werden.


Die Task Force 1-64 Armor der 2. Brigade der 1. US-Marinedivision drang am selben Tag in das Stadtzentrum vor, um den Widerstand zu erkunden. Bei den Kämpfen wurden über 1.000 irakische Soldaten und 100 Fahrzeuge vernichtet. Die US- Soldaten verloren ein Abrahms- Panzer und einen Soldaten.


Durch die irakische Propaganda wurde den eigenen Soldaten der Eindruck vermittelt, die US- Truppen hätten Bagdad noch gar nicht erreicht. Selbst ausländische Medien fielen auf diese falsche Berichterstattung rein. Die US- Generale beschlossen daher, mehr mediale Präsenz in Bagdad einzusetzen, um die Informationen des Regimes als unrichtig zu entlarven.


Am 06. April 2003 landeten erste Truppentransporter auf dem eroberten Flughafen. Von Saddam Hussein ging die Weisung aus, Straßenschilder zu entfernen, damit die US- Soldaten die Orientierung verlieren würden. Der Befehl wurde nicht mehr umgesetzt. Zu dem Zeitpunkt flüchteten bereits viele Zivilisten vor den Kämpfen.


Am 07. April 2003 drangen Einheiten der 1. US-Marinedivision in den Südosten der Stadt ein. Die Iraker hielten die Truppen mit T-72 Panzern auf. Durch amerikanische Lufteinsätze wurde der Widerstand dort aber schnell gebrochen. Die Marines hatten die Anweisungen, sobald sie auf massiven Widerstand stießen, sofort Luftunterstützung zu rufen. Die Panzer waren sichere Beute für die Kampfflugzeuge. Die AirForce flog an diesem Tag insgesamt 500 Einsätze.


Die 2. Brigade der 3. US- Infanteriedivision sollte die Präsidentenpaläste und öffentlichen Einrichtungen einnehmen. Mit 70 Abramspanzern und 60 Panzern vom Typ Bradley wurde das westliche Stadtzentrum angegriffen. An den Autobahnbrücken zu dem Regierungsviertel brandete den US- Soldaten der größte Widerstand entgegen. Das Oberkommando der irakischen Armee war zu diesem Moment jedoch nicht mehr in der Lage, koordinierte Befehle durchzugeben. Die Paläste wurden erobert. 300 Iraker starben bei der Operation. Im Gegenzug wurde am 07. April 2003 eine Rakete auf das Tactical Operations Center gefeuert, bei dem fünf Menschen starben.


Am 08. April 2003 wurde das Informationsministerium, welches den Sitz der Republikanischen Garde darstellte, bombardiert. Während der Kämpfe um die Brücken über den Tigris gab es den heftigsten Widerstand während der Schlacht. Die irakischen Truppen hatten Straßensperren errichtet. Irakische Scharfschützen stellten zusätzlich eine Bedrohung dar und führten zu Verlusten. Am Abend des 08. April 2003 befanden sich jedoch alle vier Brücken unter amerikanischer Kontrolle. Die 1. US- Marinedivision sicherte zudem den Raschid-Militärflughafen.


Am 09. April 2003 besetzte die 2. Brigade der 3. US-Marinedivision die Hauptstraße Bagdads, das Ölministerium, das Hauptquartier der Polizei sowie die Universität. Um 18.00 Uhr wurde der Kopf der Saddam Hussein- Statue zuerst mit der US- Banner später mit der irakischen Flagge bedeckt. Mit Hilfe eines Bergepanzers wurde sie schließlich umgestoßen. Diese Aktion gilt als Symbol für das Ende der Schlacht um Bagdad.


 

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